EMDR - Eye Movement Desensitization & Reprocessing

Woher kommt EMDR?

Francine Shapiro, eine amerikanische Psychologin, entdeckte Ende der 80er Jahre, dass sich psychische Belastungen verringern lassen, wenn die Augen schnell und rhythmisch auf eine bestimmte Art bewegt werden, während der Betroffene an das belastende Ereignis denkt. Nachdem sie diese Erkenntnisse systematisch verfeinert und weiterentwickelt hat, war sie in der Lage, die damals in grosser Zahl traumatisierten Vietnam-Veteranen in nur wenigen Sitzungen von ihren Traumata zu befreien, was sich bisher mit den herkömmlichen Therapiemethoden als sehr schwierig, langwierig und oft unmöglich erwies. Einige Jahre später schwappte die EMDR-Erfolgswelle auch nach Europa über.

EMDR hilft unter anderem auch bei Angststörungen 

Traumatisierten Menschen zu helfen braucht viel Fachwissen und Zeit. Es kann manchmal mehrere Jahre dauern. EMDR wirkt aber auch bei Störungen, wie sie viele Menschen im Alltag kennen.
 
Das können sein:

• Ängste und Phobien
• Belastende Gewohnheiten / Verhaltensmuster
• Schmerzliche Trennungen
• Verluste nahe stehender Menschen
• Arbeitsplatzverlust
• Schmerzliche Erinnerungen
• Alle emotional belastende Zustände und Situationen

Dafür braucht es in der Regel keinen Psychotherapeuten. EMDR mit Hilfe eines ausgebildeten und erfahrenen Coaches/Therapeuten kann da enorm viel helfen. Es ist immer wieder verblüffend, wie Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) langjährige Themen in einer oder zwei Behandlungen eliminieren kann.

Wie läuft eine EMDR-Behandlung ab?

In der Traumatherapie ist EMDR ein intensiver Prozess mit vielen Schritten. Bei der Behandlung von z.B. Angststörungen und den weiter oben genannten Thematiken ist der Prozess weitaus kürzer. Nach einer gründlichen Klärung des Problems kommt es zum Einsatz des EMDR. Der genaue Ablauf ist abhängig vom Thema der Klienten, aber grundsätzlich wird folgendermassen verfahren:

Es werden zuerst Ressourcen aufgebaut und verankert, die den Klienten helfen, diese während der emotionalen Belastung zu konfrontieren und umzuwandeln. Diese Ressourcen-Anker stehen den Klienten dann auch in der Zwischenzeit zur Verfügung, bis sie zur nächsten Sitzung kommen.

In der "Behandlung" selbst nehmen die Klienten Kontakt auf mit den Emotionen, die ihr Thema bei ihnen auslösen und bewerten sie auf einer Skala. Während sie mit diesen Emotionen und dem dazu gehörenden Körperempfinden in Kontakt bleiben, weise ich sie mit Handbewegungen an, ihre Augen auf eine bestimmte Weise schnell und rhythmisch zu bewegen. Das dauert ca. 1 Minute. Danach schildern die Klienten, wie es ihnen geht und versuchen erneut, ihre Emotionen in Verbindung mit dem Thema auf der Skala einzuordnen.

Diesen Prozess wiederholen wir, bis eine spürbare Verbesserung eintrifft. In der Regel braucht es dafür 3-4 Durchgänge. Danach ist die Angst oder eine andere Emotion so weit reduziert, dass es im Moment für die Klienten keine Belastung darstellt. Je nach Befinden wird jetzt eine Ressourcenstärkung durchgeführt, mit der die Klienten gut entlassen werden können.

Nach der Behandlung fühlen sich die Klienten zwar erschöpft, aber sehr gelöst. Diese Behandlung wird in der Regel nach ca. 7-10 Tagen wiederholt. Oft ist nach 2-4 Sitzungen das Thema so weit bearbeitet und integriert, dass es den Klienten keine Probleme mehr macht.